Carly Lave
Embodiment via Motion Capture Technology –
An Experience Report on Dancing through Physical to Virtual Spaces
Sprache: Englisch / Ort: ZOOM
Wie kommt Tanz über Embodiment in die virtuelle Welt? Immersive Technologien wie Motion Capturing (MoCap) und Mixed Reality bringen neue Tools in Tanz und Choreografie, um durch Live- und aufgezeichnete Bewegungen mit Embodiment zu experimentieren. Ausgehend von ihrer Performance Golem berichtet Carly Lave von ihrer künstlerischen Forschung mit MoCap- und Mixed Reality-Technologien. Sie stellt neue choreografische und technische Prozesse für das Embodiment von Bewegung vor und zeigt auf, wie der Körper vom physischen in den virtuellen Raum transferiert wird. Golem wiederum gab den Anstoß zu ihrer aktuellen, vom Goethe-Institut geförderten Forschung, dem Golem-Labor, einer Reihe von Workshops mit internationalen Tanz-Communities an der Schnittstelle von Tanz und XR. Der Vortrag bietet ein tieferes Eintauchen in die Frage, welche Qualität der Bewegung, des emotionalen Ausdrucks und der körperlichen Details mittels MoCap-Technologie erfasst und in einen grafischen Raum übersetzt werden können.
Carly Lave ist amerikanische Choreografin und Tänzerin. Sie lebt und arbeitet in Berlin. In ihrer künstlerischen Forschung hinterfragt sie das Selbst und die persönliche Subjektivität durch Bewegung. Sie hat einen B.A. in Amerikanistik und Tanz von der Stanford University und war 2018–2019 US-Fulbright-Stipendiatin in Deutschland, in dessen Rahmen sie Tanz mit Motion-Capture-Technologie und Virtual Reality verband. Laves Arbeit fördert die Auseinandersetzung des Menschen mit der Technologie und verschiebt die Grenzen dessen, was der Tanz über den Zustand des Menschen im 21. Jahrhundert offenbaren kann. Aktuell entwickelt sie eine internationale Tanz-Workshop-Serie mit dem Titel Golem-Labor mit dem Goethe-Institut, die mit Motion-Capture-Technologie und Bewegung arbeitet. Ihre Projekte wurden vom Maxim Gorki Theater Berlin in Auftrag gegeben, in den Uferstudios und der Tanzfabrik Berlin gezeigt. Außerdem hielt sie Vorträge über Kunst und Technologie bei der republica Digital Technology Konferenz sowie an der Stanford University, der Technischen Universität Cottbus, der Universität Lüneberg und der Humboldt-Universität zu Berlin. Mehr Informationen unter: https://www.carlylave.com. (Foto: @ Max Eicke)
Prof. Melissa de Raaf
Against the »Empathy Machine« –
Reflections on Virtual Reality and its Embodiment Potential
Sprache: Englisch / Ort: ZOOM
Virtual Reality scheint prädestiniert dafür, die eigene gegen eine andere Identität einzutauschen. Durch die getäuschten Sinne im Embodiment wird man für die Zeit der VR-Experience zum Avatar. Als User*in schlüpft man in die Haut von Insekten, Vögeln, Riesen, alternden oder geflüchteten Menschen. Vermittelt durch ein entsprechendes Storytelling teilt man außerdem Gedanken und Gefühle der eigenen Figur: Man empfindet Empathie. Dieses Potenzial von VR wird auch von vielen Künstler*innen gerne genutzt. Inwiefern sie diesen Aspekt von VR-Kunst als problematisch betrachtet, erläutert die studierte Philosophin und Kunstwissenschaftlerin Melissa de Raaf, Professorin für Dramaturgie und Filmisches Erzählen an der KHM Köln. Im Anschluss ist Zeit für eine Diskussion ihrer provokativen Forderung nach neuen Formen der Narration.
Melissa de Raaf ist Professorin für Dramaturgie/Cinematic Storytelling an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM). Gemeinsam mit den Professoren Zil Lilas und Tania de Leon Yong ermutigt sie ihre Studierenden zum Experimentieren mit digitalen Technologien, immersivem, partizipativem Storytelling und fördert Kollaborationen zwischen Künstler*innen, Kunstinitiativen, Coder*innen und IT-Spezialist*innen. Ihre Arbeit als Drehbuchautorin und Regisseurin eröffnet einen internationalen, grenzüberschreitenden Raum, der verschiedene Kulturen in einen Dialog bringt. Basierend auf ihrem dramaturgischen und philosophischen Hintergrund hat Melissa de Raaf auch ein besonderes Interesse an Storytelling und ethischen Aspekten der XR-Kunst.